MedienABC

"Die bewahrpädagogische Haltung in der Medienerziehung ist eine logische Erweiterung der traditionellen Rolle des Pädagogen als Hüter der Lehrinhalte und Vermittler des guten Geschmacks. Verallgemeinert gesagt, der Bewahrpädagoge schätzt die Hochkultur, vor allem die Literatur, und zieht diese dem Fernsehen und anderen Formen der Populärkultur vor, und er möchte die Schüler und Schülerinnen dazu ermächtigen, Medien klug einzusetzen. Das bedeutet, dass der Pädagoge es manchmal vorzieht, dass die Schüler und Schülerinnen das Fernsehen (Nintendo, Radio) abdrehen und lieber lesen. Angesichts der Realität gibt er sich manchmal damit zufrieden, Schüler und Schülerinnen dazu zu ermutigen, "erzieherisch wertvolle" Programme anzuschauen."

Kathleen Tyner (1991) The Media Education Elephant. Media Literacy Review

● Über die Medien herzuziehen, bedeutet noch nicht Medienerziehung, auch wenn Medienbildung oft auch die Kritik der Medien beinhaltet.

● Medienprodukte selbst herzustellen bedeutet alleine noch nicht Medienbildung, auch wenn sie Medienprojekte und ähnliche Aktivitäten beinhaltet.

● CDs oder DVDs oder andere Medieninhalte im Unterricht zu verwenden, bedeutet noch nicht Medienbildung. Das Wesen der Medien, deren Rolle in unserer Gesellschaft und die Bedeutung von Medienbotschaften muss selbst zum Gegenstand des Unterrichtes werden.

● Manipulation, Propaganda, Stereotypen und einseitige Repräsentation aufzuzeigen, genügt noch nicht für die Medienbildung, es sollte auch eine Analyse des Systems erfolgen, welches diese Medienbotschaften "normal" erscheinen lässt.

● Medienbotschaften oder Medienerfahrungen aus einer Perspektive zu beleuchten ist noch nicht Medienbildung. Medienbildung umfasst die Betrachtung von Medienphänomenen aus einer Vielzahl von Perspektiven.

● Medienbildung bedeutet nicht "nicht anschauen" sondern "genau anschauen, kritisch denken."

With thanks to Renee Hobbs, Chris Worsnop, Neil Andersen, Jeff Share and Scott Sullivan.