Grundprinzipien

Medien sind ein breites thematisches Feld. Für den Unterricht braucht man daher einen klaren konzeptionellen Rahmens, einen begrifflichen "Instrumentenkoffer," der es ermöglicht, die vielen komplexen Themen von der Volkschule bis hin zur Matura zu thematisieren und auszuloten.


Um mit Medienbildung im Unterricht anfangen zu können, bedarf eines theoretischen Bezugsrahmens, welcher der Vermittlung und Erörterung von vielfältigen Inhalten Struktur gibt. Mit Hilfe eines klaren Bezugsrahmens und definierter Grundprinzipen können "alte" und "neue" Medien wie Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Film, Internetseiten, Computerspiele, aber auch Phänomene der Populärkultur wie Mode, Spielsachen, die Rolle von Prominenten und Stars thematisiert werden.

Ein klarer konzeptioneller Rahmen erlaubt es den vielfältigen und miteinander verwobenen Faktoren auf den Grund zu gehen. Dies gilt für die Volksschule wie auch für die Hauptschulen, AHS und BHS. In der Volksschule ist es besonders wichtig, auf populäre Phänomene, gerade dann, wenn sie aktuell sind, eingehen zu können. Neue Trends sind schwer vorhersehbar; sie zeigen sich an dem großen Interesse und Enthusiasmus der Kinder, sei es für eine neue Fernsehserie, die Fussballweltmeisterschaft oder ein neues Spiel. Ein guter Lehrer ist bereit, diese Momente aufzugreifen, das gesteigerte Interesse der SchülerInnen zu kanalisieren und mit Hilfe der Grundprinzipien der Medienbildung diese in einen analytischen kritischen Diskurs einzuführen.

Die Grundprinzipien der Medienbildung müssen auf die weite Bandbreite von Themen, die sich aus der Alltagswelt der SchülerInnen und aus den Lehrplänen ergeben, anwendbar sein. In verschiedenen Ländern wurde solche konzeptuelle Rahmen bereits erfolgreich entwickelt. Sie unterscheiden sich im Detail, sind sich in ihren Grundzügen jedoch sehr ähnlich. Wichtig ist, sich als Pädagoge für ein solches konzeptionelles Grundgerüst zu entscheiden.

Medienbildung zu betreiben bedeutet, sich in jedem Fall mit der Triade von
Medientext, Medienproduzent und Medienrezipient zu befassen. Wir stellen Ihnen auf diesen Seiten ein System vor welches die Grundprinzipien Darstellung/Repräsentation, Produzent/Institution, Rezipient/Publikum, Sprache/Gestaltung, Genre, Erzählstruktur umfasst, wobei Genre und Erzählstruktur genau genommen als Unterkategorien von "Sprache" gelten.

Diese Grundprinzipien bilden das theoretische Grundgerüst für alle Medienbildung im Klassenzimmer und geben dem Lehrer eine Instrumentarium, einen begrifflichen "Instrumentenkoffer", der bei alle Unterrichtsaktivitäten mehr oder weniger zur Anwendung kommt.

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Fünf Grundsätze

1. Alle Medienbotschaften sind Konstrukte.
siehe auch Darstellung/Repräsentation

2.
Die Gestaltung von Medienbotschaften folgt ihren eigenen Formen, Konventionen und Codes. siehe Sprache/Gestaltung

3.
Die Rezipienten gestalten die Bedeutung /den Sinngehalt der Medienbotschaft siehe auch Publikum/Rezipient

4.
Medien gestalten Realität; sie enthalten Werte, Haltungen und Ideologien.
siehe auch Darstellung/Repräsentation und Produzent/Institution

5.
Die Medienindustrie betreiben wirtschaftliche Unternehmungen; dies bedeutet wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Implikationen.
siehe auch Produzent/Institution

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Media Literacy Comparison Grid


Source: Übersetzt und adaptiert von: English Quarterly, vol. 25, nos. 2-3. Canadian Council of Teachers of English and Language Arts. Toronto, Ontario, 1992. Image: http://projects.cbe.ab.ca/sss/edtech/