zurück

3. Sprache/Gestaltung
Textimmanent: Bei der Besprechung der Medienberater fallen viele typische Film-Termini – vom “Establishing Shot” über "Storyboard" bis zum “grossen Kino,” aber auch Trendwörter und Anglizismen aus Werbung und Marketing: "Performance" "briefen" "Medienevent" "Sponsorship" und "Brainstorming" übersetzt als "Gehirnstürmung."

Mit den SchülerInnen gilt es aber auch die Gestaltung des Video selbst zu erörtern: Der Neuschnitt von Orginalmaterial als “Remix”; die Tonspur, inklusive durch Stimmen erzeugte Toneffekte, die dem Material eine ganz neue Bedeutung verleiht. Die Frage nach dem Genre im Genre stellt sich auch: Es handelt sich um einen kurzen satirischen Beitrag im Rahmen einer längeren Unterhaltungssendung. Dies zeigt sich an der Art und Weise, wie die Produzenten die ORF-Sendung als Show darstellen, indem sie die auf die Leinwand projizierten Aufnahmen mit Aufnahmen der drei Kabarettisten kontrastieren und dadurch die “Show” als “Lifeshow” inszenieren.

4. Publikum/Rezipient
Warum werden Erinnerungsbilder in den Köpfen der Menschen zu Mythen? Gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Medientext zu verstehen? Jemand, der nicht mir der Geschichte und Politik Österreichs vertraut ist, würde dieser den Clip lustig finden? Wie weit lassen sich Menschen durch Medienberichterstattung über politische Vorgänge überzeugen und beeinflussen? Wieweit hängt die Bedeutung eines Medientextes vom Vorwissen und von bereits bestehenden Einstellungen der Betrachter ab.

SchülerInnen als MedienforscherInnen

Setzen Sie ihre SchülerInnen als ForscherInnen ein und lassen Sie sie durch eine Internet-, Bibliotheks- und/oder Telefonrecherche die folgenden Fragen klären:

Gab es zur Zeit der Unterzeichnung des Staatsvertrages überhaupt schon österreichisches Fernsehen?

Wer waren die anwesenden Personen bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages?

Wer waren die anwesenden Personen - die Gruppe "Medienberater"?

Lösungen schicken Sie bitte an das
MedienABC.












Staatsvertrag

Der satirische Remix von historischer Szenen - die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages der Kabarettgruppe maschek - bietet sich an um komplexe Themen im Unterricht zu erarbeiten, die von der Macht der Bilder im kollektiven Gedächtnis einer Nation bis zu Fragen der medialen Inszenierung von Politikern heute reichen. Politische Bildung bedeutet auch Medienbildung.



Staatsvertrag

staatsvertrg

Der österreichische Staatsvertrag, der die Souveränität eines unabhängigen und demokratischen Österreichs wieder herstellte, wurde nach zehnjähriger Besatzungszeit zwischen den Alliierten Mächten UdSSR, Großbritannien und Nordirland, USA und Frankreich und Österreich am 15. 5. 1955 abgeschlossen. Er wurde von den Außenministern der Signatarmächte W. M. Molotow, J. F. Dulles, H. Macmillan und A. Pinay sowie dem österreichischen Außenminister Leopold Figl im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet.

Nationalmythos

figl_karrikatur1_gr

Karikatur von E. H. Köhler zu den Verhandlungen der österreichischen Delegation in Moskau im "Simplicissimus", Jg. 1955, Nr. 17., S. 3.
Bildunterschrift: Weaner Charme in Moskau: "Und jetzt, Raab - jetzt noch d` Reblaus, dann sans Waach!"


Zum Weiterlesen

Auf der ORF Seite
So war es wirklich - Der wahre Kern hinter Legenden
findet sich ein Beiträg über österreischische Nationalmythen, als Lesetext und ein OE1 Beitrag als Audiodatei zum Anhören. Konrad Kramar und Georg Mayrhofer prüfen "wahre" Geschichten, die den Österreichern lieb und wert sind, auf ihren Wahrheitsgehalt.

Zum Weiterlesen empfehlenswert auch die Seite des Demokratiezentrums mit einem wissenschaftlichen Beitrag von Reinhard Krammer und Franz Melichar:
Die Karriere der Bilder. Der österreichische Staatsvertrag als Imagination.

Ausserdem auch noch:

Didaktisch-methodische Anmerkungen zum Arbeiten mit Bildern im Geschichtsunterricht.

von Reinhard Krammer und Franz Melichar.



 
staatsvertrag